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Glaubwürdige Verantwortung? Zum Wechselspiel von Spiritualität und Politik
Schwerpunktthema: Die Aufgabe von Kirchen und Religionen angesichts der aktuellen rechtspopulistischen und -extremen Herausforderungen
15.05.2024 – 17.05.2024
Seminarbeschreibung:
Religionen und ihre Theologien sind niemals neutral. Das lehrt die neue Politische Theologie. In Deutschland stehen Religionen und Politik in einem res mixta-Verhältnis zueinander. Die Trennung von Staat und Religionen auf der einen Seite wird auf der anderen Seite ergänzt durch vielfältige Kooperationen. Das Subsidiaritätsprinzip ist dabei Maßstab der Zusammenarbeit in vielen gesellschaftlichen Bereichen. In anderen europäischen Ländern sind die Staat-Kirche- bzw. Staat-Religionen-Beziehungen anders strukturiert.
Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten säkularer und zugleich religiös pluraler geworden. Auf der einen Seite werden an Universitäten Zentren für islamische Theologie eingerichtet, auf der anderen Seite wird die privilegierte Stellung der Kirchen kritisiert. Wohin gehören die Religionen: in die Öffentlichkeit oder in die Privatsphäre? In die Rundfunkräte oder in Synagogen, Kirchen und Moscheen? In staatliche Schulen oder ins „Herzenskämmerlein“ der/des Einzelnen? Oder anders gefragt: Wieviel religiöse Symbolik (Kippa, Kreuze, Kopftücher) verträgt die Gesellschaft in Deutschland?
Das update:theologie befasst sich mit solchen oftmals heiß umstrittenen Fragen: in der theoretischen (religionswissenschaftlichen, theologischen, philosophischen und politischen) Auseinandersetzung wie auch in der praktischen Begegnung mit relevanten religionspolitischen Akteuren in der Hauptstadt.
Dozierende:
Prof. P. Dr. theol. Thomas Eggensperger OP
Professor für Sozialethik
gubznf.rttrafcretre@pgf-oreyva.bet
Prof. P. Dr. theol. habil. Ulrich Engel OP
Professor für Philosophisch-theologische Grenzfragen
hyevpu.ratry@pgf-oreyva.bet
Ablauf
Mittwoch, 15. Mai 2024
9 bis ca. 20 Uhr
Resonanzverhältnisse zwischen Demokratie und Religionen Was wäre die Moderne ohne Religion? Welche Position nehmen Religionen im Gefüge der modernen Gesellschaft ein? Ist sie nur ein Anachronismus, eine Spielart des Aberglaubens, der man privat zwar nachgehen darf, die man jedoch öffentlich bitte verschweigen soll? Einerseits haben die christlichen Kirchen hierzulande aus vielfältigen Gründen ein ein massives Resonanzproblem. Andererseits, so zeigt die kürzlich veröffentlichte KMU-Untersuchung, sind die Kirchen ein höchst relevanter Knotenpunkt zur Stärkung der Zivilgesellschaft. Der renommierte Soziologe Hartmut Rosa fragt: Was verliert die Gesellschaft, was verliert die Demokratie, wenn Kirchen und Religionen in ihr keine Rolle mehr spielen? Worin liegt das Potenzial der Religion für unsere Zukunft als Demokratie? Am ersten Tag untersucht das Seminar die Resonanzverhältnisse zwischen Demokratie und Religionen. |
Donnerstag, 16. Mai 2024
9 bis ca. 20 Uhr
Kirche als Lernort von Demokratie Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch haben sich die Kirchen schwer getan mit der aufkeimenden Demokratie in Deutschland. 1989 dagegen gehörten v.a. die evangelischen Kirchen in der DDR zu den Heimstätten der Friedlichen Revolution. Kirche wandelte sich zum Lernort der Demokratie. Heute stehen für die Kirchen neue politische Herausforderungen auf der Tagesordnung. Der nicht mehr zu übersehende Rechtsruck in vielen europäischen Gesellschaften – auch in Deutschland – treibt Millionen Bürger:innen auf die Straße. Sie demonstrieren gegen eine menschenverachtende Politik bestimmter Parteien und Bewegungen. Mit ihrem Brief „Eintreten für die Demokratie“ haben sich die sechs katholischen Bischöfe in Ostdeutschland beispielweise eindeutig gegen die Re-Migrations-Phantasien rechtsextremer Akteure gewandt. Zugleich finden sich in vielen Kirchengemeinden Sympathisanten und Wähler:innen dieser rechten Gruppen. Über Möglichkeiten eines verantworteten kirchlichen Umgangs mit antidemokratischen Tendenzen innerhalb und außerhalb der kirchlichen Gemeinde diskutieren wir am zweiten Seminartag. |
Freitag, 17. Mai 2024
9 bis ca. 14 Uhr
Politische Heilige“ in Berlin im Widerstand gegen radikale Unrechtsregime Viele der Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944 waren Christen und begründeten ihren politischen Widerstand mit christlichen Werten. Doch einen organisierten kirchlichen Widerstand hat es im Dritten Reich nicht gegeben. In Berlin wird an vielen Stellen an mutige „politische Heilige“ erinnert: an den Theologen Dietrich Bonhoeffer, den evangelischen Pfarrer Harald Poelchau, den sel. Bernhard Lichtenberg, an Dr. Erich Klausener, Max Josef Metzger oder an Lieselott Neumark. Am dritten Seminartag fragen wie, wie die Lebensgeschichten dieser und anderer Widerstandskämpfer:innen unseren heute anstehenden Auseinandersetzungen wertegebundene Orientierung geben können. |
Ort:
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Allgemeine Information zu den Fortbildungsseminaren „update:theologie“
- Fortbildungsseminare zu Theologie und Spiritualität im (post)säkularen und urbanen Kontext
- mit Vorträgen und Begegnungen in Berlin
- 3-tägige Blöcke einzeln buchbar
- Anmeldung bis eine Woche vor jeweiliger Werkwoche möglich.
- Zu jedem Thema werden jeweils zwei Termine mit sich ergänzenden Inhalten angeboten.
- Jeder Termin kann einzeln belegt werden
Über update:theologie
Der Campus für Theologie und Spiritualität Berlin (CTS Berlin) ist eine theologische Bildungseinrichtung in Trägerschaft von Orden und Geistlichen Gemeinschaften.
Im Rahmen des Angebots update:theologie können Seminare aus dem Programm des Theologischen Studienjahrs Berlin belegt werden.
Jedes Seminar dauert drei Tage (Mi. & Do. 09-20 Uhr, Fr. 09-16 Uhr).
Die Anmeldung und Überweisung des Seminarteilnahmebeitrags erbitten wir bis spätestens 14 Tage vor Beginn der Veranstaltung. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bei Rücktritt von der Anmeldung bis zwei Tage vor Beginn der Veranstaltung stellen wir Ihnen die Hälfte des Seminarteilnahmebeitrags in Rechnung; danach, bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten. Ersatz durch eine andere Person befreit von Stornogebühren. Wenn 14 Tage vor Beginn des Seminars weniger als drei Anmeldungen vorliegen, behalten wir uns vor, die Veranstaltung abzusagen. Sie erhalten dann Ihren Seminarteilnahmebeitrag zurück.
Für wen?
- Mitarbeiter:innen im pastoralen und caritativen Dienst (Laien, Diakone, Priester), die eine zeitgemäße Kirche in einer urbanen Welt fördern wollen;
- Religions- und Ethiklehrer:innen, die neugierig auf innovative Ansätze in der theologischen Bildung sind;
- Theolog:innen, die ihre Fachkenntnisse aktualisieren möchten und den Dialog mit zeitgenössischen Herausforderungen suchen;
- Ordensleute und Mitglieder Geistlicher Gemeinschaften, die das Evangelium auch in nachchristlichen Zeiten glaubwürdig leben möchten;
- Menschen, die ihre Spiritualität reflektieren möchten und nach Vertiefung in den spiritualitätstheologischen Traditionen des Christentums und anderer Religionen suchen.
Von wem? Und wie?
Der Campus für Theologie und Spiritualität Berlin (CTS Berlin) ist eine theologische Bildungseinrichtung in Trägerschaft von Orden und Geistlichen Gemeinschaften.
update:theologie sind Fortbildungsseminare zu Theologie und Spiritualität im (post)säkularen und urbanen Kontext. Jedes Seminar dauert drei Tage (Mi-Fr). In Begegnungen, zum Beispiel mit Politiker:innen, sozial-caritativ Tätigen und Kulturschaffenden arbeiten die Teilnehmenden und Dozierenden am Update einer Theologie der Spiritualität in (post-)säkularen und urbanen Kontexten.
Jedes Seminar steht für sich und kann einzeln gebucht werden.
Was kostet es? Wo übernachte ich?
Der Teilnahmebeitrag beträgt 250€ pro Seminar (Mi. 9.00 – Fr. 16.00 Uhr).
Sprechen Sie Ihren Arbeitgeber auf eine Anerkennung als Fortbildung an!
Anreise, Unterkunft und Verpflegung organisieren die Teilnehmenden in Eigenverantwortung. Gerne helfen wir bei der Vermittlung von Unterkünften.
Ganzheitliches Bildungsverständnis
Unsere Seminare bieten Ihnen die Möglichkeit, theoretische Konzepte direkt mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen. Der interaktive Ansatz ermöglicht Ihnen, in kritischer Würdigung der vorgestellten Positionen und Projekte auch für Ihr eigenes Lebens- und Arbeitsumfeld neue Perspektiven zu entwickeln.
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